Airfix 1:72
Republic F-84F "Thunderstreak"
'Demo Bird'
Belgian Air Force
1967


von Ben Schumacher


Ein Bau nach dem Motto "Back to the roots" - und zwar in (fast) jeder Hinsicht. Nicht nur, dass ich als mittlerweile eingefleischter 1/32-Bauer (was mir regelmäßgen Spott und Hohn meiner geschätzten Clubkollegen einbringt) wieder zu meinem Ursprungsmaßstab 1/72 zurückgekehrt bin, nein, der Kit musste auch noch mindestens 30 Jahre alt sein, und außer neuen Abziehbildern waren lediglich Materialen aus der Box - einschließlich derselben - zugelassen. So wollte es das Regelwerk des 2008er MB-Wettbewerbs, für das das Modell eigentlich vorgesehen war - doch der Reihe nach.

Die Hauptarbeiten beim Bau waren eine komplette Neugravur des Modells, der Neuaufbau der Seitenkonsolen im Cockpit und einige zusätzliche Details am Schleudersitz durch zurechtgeschliffene und gezogene Gießäste. Die ursprünglich stark vereinfachten Kanonenmündungen wurden verschlossen und neu aufgebohrt. Desweiteren wurden die Hauptfahrwerksfelgen bearbeitet, um die Struktur dem Original etwas näher zu bringen. Als Material für die Bremsleitungen der Hauptfahrwerksbeine dienten wiederum gezogene Gießäste. Die Fahrwerksklappen wurden dünner geschliffen. Die Klarsichtteile erfuhren die gleiche Behandlung, wurden jedoch zusätzlich noch poliert und abschließend mit Future versiegelt.

Nach diesen Arbeiten erfolgte die erste Lackschicht mit Humbrol-Farben. Der bis hierhin gut verlaufene Bau nahm nach einem Sturz auf gefliesten Boden jedoch erstmal ein jähes Ende. Das Modell wanderte dann, zusammen mit meiner Motivation, für gut zwei Jahre zurück in die Schachtel - der Wettbewerb war gelaufen.

Totgesagte leben aber bekanntlich länger, und so fand das Modell Ende 2010 den Weg zurück auf meinen Basteltisch. Nach der Reparatur der Schäden konnte ich mit der Lackierung fortfahren. Das PRU blue für die Unterseite kommt, wie bereits erwähnt, von Humbrol, während NATO grey und NATO dark green auf der Oberseite von XTracolor stammen. Die weiteren Farbtöne stammen wiederum von Humbrol und Revell. Da ich mich nun nicht mehr an die Regeln des Wettbewerbs halten musste, versah ich den Schleudersitz mit geätzten Gurten von Eduard und ersetzte den beweglichen Teil der Kanzel durch ein Tiefziehteil aus dem PJ-Kit der Thunderflash. Dieses wurde dann wiederum mit geätzten Haubenverschlüssen versehen. Die "Löcher" in den Bremsklappen und den Spoilern sind ein Kompromiss, der dem Wettbewerbs-Reglement geschuldet ist: da ich nicht in der Lage war, die Löcher in regelmäßgen Abständen zu bohren, und Ätzteile beim Bau nicht zugelassen waren, habe ich für die Lochstrukturen kurzerhand entsprechende Abziehbilder gezeichnet.

Die restlichen Abziehbilder stammen von DACO und waren, ungewöhnlich für diesen Hersteller, ziemlich schlecht gedruckt. Die meisten Abziehbilder wiesen einen Versatz auf, der nur mit gewissem Aufwand zu kaschieren war. Außerdem war die Bemalungsanleitung weder korrekt noch vollständig - zumindest im Falle der Demo-Maschinen. An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank Peter "Flightliner" Doll, der einige Bilder in seinem Fundus hatte, die für die Lackierung des Modells unverzichtbar waren. Für das abschließende Finish verwendete ich dekandierten Mattlack von Tamiya.

Der Bau hat definitiv jede Menge Spass gemacht, trotz oder vielleicht auch gerade wegen dem Motto "Back to the roots". Totgesagte leben eben länger.

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