Die polnischen Jagdflugzeuge mit dem Knickflügel erzielten recht ansehnliche Exporterfolge. So erhielt Rumänien 1933/34 50 Exemplare der Version P.11b und fertigte anschließend 95 Stück der Version P.11F in Lizenz, im Werk der IAR in Brasov. Die 1937 in Dienst gestellte P.11F unterscheidet sich in kleineren Details von ihren polnischen Schwestermodellen und ist leicht an der neuen Motorverkleidung zu erkennen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war die P.11 schon längst veraltet, bildete aber noch den Grundstock der rumänischen Luftstreitkräfte.
Der IBG-Bausatz mit der Nummer 72521 wurde zweimal gebaut, wobei einmal das hauseigene Detaillierungsset für den Pilotensitz (72U011) verwendet wurde.
Ein paar Zeilen zum Bausatz: IBG bietet einen ordentlich gestalteten Bausatz in guter Spritzgussqualität. Allerdings kommt nicht der teuerste Formenbau zum Einsatz, was bei einem Nischenprodukt verständlich ist. Diese Einschränkung macht sich bei der Bausatzgestaltung in gewissen Punkten bemerkbar, z.B. kommen nicht alle Teile ohne Nacharbeit aus. Hervorheben möchte ich die Gestaltung der Wellblechstruktur, die scheint mir gut gelungen. Dagegen sind die Klarsichtteile zwar schön klar, aber viel zu dick. Die Cockpitdetaillierung entspricht dem aktuellen Stand, ist aber bei genauer Betrachtung stark vereinfacht. Immerhin bietet IBG eine gedruckte Sitzgarnitur als Ersatz für die einfachen Bausatzteile an.
Dem Bausatz liegt eine überschaubare Ätzteilplatine bei, mit größtenteils sinnvollen Optionen. Die Ätzteile sollten auch verwendet werden, weil sonst einige relevante Details am Modell fehlen. Eine Besonderheit stellt der geätzte Rahmen samt Klarsichtfolie für die Windschutzscheibe dar. Diese Machart für Klarsichtteile ist aus früheren Zeiten bekannt und hat sich meines Erachtens aus guten Gründen nicht bewährt. Unter anderem ist das Biegen der Rahmen kein Kinderspiel. Die Bauanleitung ist gut gestaltet. Die Farbangaben für den Innenraum könnten aber gerne detaillierter sein. Und eine Frontansicht des Fahrwerks als Montagehilfe fehlt unverständlicherweise. Die Abziehbilder sind sauber und deckend gedruckt, aber in der Anwendung problematisch, wie weiter unten gezeigt wird.
Gebaut wurde aus der Schachtel. Für das dickwandige Klarsichtteil fertigte ich mir lieber ein Tiefziehteil. Extra Arbeit fiel beim klobigen Propeller an, dessen Kontur wurde mit Feile und Schaber nachgebessert. Und die Tragflügelteile habe ich dünner geschliffen, ohne diese Vorarbeit wirkt der Flügel einfach zu dick. Die Passgenauigkeit ist recht gut, allerdings muss an einigen Stellen gespachtelt werden. Ankreiden möchte ich einen Minimalismus im Design, beispielsweise kann ich an den Heckrudern keine Kontaktflächen für den Kleber ausmachen. Und manche Ätzteile müssen stumpf angeklebt werden, was die Sache fummelig und fragil macht. Sorge bereitet mir die Stabilität der nicht wirklich steifen Fahrwerksstreben. Noch ein Wort zum Bauablauf. Ich habe die beiden Baugruppen für Tragflügel und Rumpf größtenteils vor dem Verbinden lackiert, weil man später an den spitzwinkligen Rumpf-Flügel-Übergang nur schwer herankommt.
Der erwähnte Pilotensitz aus dem Detaillierungsset ist einfach an Stelle der Bausatzteile zu montieren. Das gedruckte Resinteil ist deutlich detailreicher und originalgetreuer gestaltet und daher empfehlenswert.
Das Bemalen und Aufbringen der Markierungen wird im Bereich der Wellblechstruktur herausfordernd. Die Nass-Abziehbilder schmiegen sich einfach nicht ordentlich in die Rillen. Auch mit Haftmittel, Weichmacher und viel mechanischen Druck ist das Ergebnis nicht wirklich gut und zahlreiche Bruchstellen habe ich mit Farbe kaschiert. Deshalb lackierte ich einige Markierungen lieber. Diese Option wird freilich von der Fähigkeit begrenzt, auf der Wellblechstruktur sauber maskieren zu können. Ätzteile wie Kimme und Korn sollten lieber brüniert als bemalt werden.
Nr. 75 Dargestellt ist eine Maschine von Dezember 1939 in einem typischen Vorkriegsfarbschema. Fotos solcher Exemplare zeigen übrigens einen hohen Glanzgrad der Lackierung.
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Nr. 65 Dargestellt ist eine Maschine von April 1941 in einem Zweitonfarbschema. Die Markierungen stellen eine Mischform dar, einerseits Kokarden aus der Vorkriegszeit, andererseits gelbe Markierungen, die dem Bündnis mit Nazideutschland geschuldet waren. Schon im Mai 1941 wurden die Kokarden durch Kreuze ersetzt.
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