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Polikarpow I-16 Typ 24 "Rata"   von Bernhard Pethe

Hasegawa 1:72

Hasegawa kam 1995 mit den zwei Varianten Typ 18 und Typ 24 auf den Markt.
Der richtige Renner war das Modell für Hasegawa nicht, zumal Revell schon damals ein recht gutes Modell im Sortiment hatte. 
So klein dieser Flieger im Original und im Modell auch ist, so interessant sind doch die Kapitel der Luftkriegsgeschichte an dem dieses Flugzeuge recht erfolgreich beteiligt war.

Polikarpows I-16 war 1934 das erste russische Serienjagdflugzeug, das aerodynamisch konsequent in Tiefdeckerauslegung mit Einziehfahrwerk in großen Stückzahlen gebaut worden ist. Auf dem ersten Blick nicht immer gleich erkennbar, gab es im Laufe der Bauzeit unterschiedliche Varianten der „Rata“. Unbestritten ist, das die I-16 im internationalen Vergleich, vielen Konkurrenten zur damaligen Zeit, überlegen war. So gesehen, war Hasegawa´s Neuerscheinung verständlich, zumal gerade die I-16 auch in der japanischen Luftkriegsgeschichte eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat. 
Am 7.Juni 1937 begann der Überfall japanischer Truppen auf China. Im Verlauf dieses Krieges flogen 1938 sowjetische Freiwillige, darunter auch bekannte Piloten wie S.P. Suprun, und W.K. Kokkinaki, und fügten den japanischen Bomberverbänden empfindliche Verluste zu. Die zahlenmäßige Überlegenheit und der bessere Organisationsgrad der japanischen Fliegerkräfte, führten letztendlich doch zur Zerschlagung der Chinesischen Luftwaffe.

Besser gestaltete sich das Kräfteverhältnis bei den Kämpfen am Chalchin-Gol, einem Grenzfluss in der mongolischen Steppe. Hier verloren die Japaner bei den Luftkämpfen und am Boden etwa 660 Flugzeuge in nur drei Monaten. Dabei hatten wiederum sowjetische Flieger mit der I-16 einen erheblichen Anteil. Am 16. September 1939 vereinbarte die mongolische Regierung und deren Truppenführung einen Waffenstillstand mit Japan. 
Das die I-16, dieser kleine, gedrungen wirkende, wendige Jäger, auch im Spanischen Bürgerkrieg und 1941 beim Abwehrkampf gegen eine technisch überlegene deutsche Luftwaffe im Einsatz stand, ist allgemein bekannt und muss hier nicht weiter erörtert werden. 

Was soll man zu einem Bausatz aus den „guten“ Jahren von Hasegawa sagen? 
Spitze. Beeindruckend ist immer wieder, die Detailgenauigkeit und die Oberflächengüte. 
Die 42 Plastikteile sind sehr sauber gespritzt und passen mit ihren versenkten Panellinien ausgezeichnet zusammen. Etwas Spachtelmasse benötigt man lediglich am Rumpf- Tragflügelübergang. Baut man das Modell mit einer geschlossenen Triebwerksjalousie, auch bei einer offenen ist nicht viel erkennbar, kann man den sehr schön reproduzierten Sternmotor für ein anderes Modellprojekt verwenden. Beim auspacken sollte man unbedingt auf das Teil UA1 achten. Ein Stück dünner Stahldraht, welcher für den Einziehmechanismus am Hauptfahrwerk Verwendung findet. 

Die zwei russischen Bemalungsvarianten, welche Hasegawa uns anbietet, sind zum einen, eine dunkelgrüne Maschine mit einer hellblauen Unterseite, wobei Pilot und Einsatzgebiet unbekannt bleiben. Die zweite, die zweifellos attraktivere Variante ist eine Winterbemalung (siehe Modell) aus dem Gebiet des Ladogasees um 1940-41. 
Das Modell ist aufgrund der wenigen Teile und der guten Passgenauigkeit schnell gebaut. Hier entstand auch der Begriff des „Technologischen Pausenfüllers“, als dieses Modell im Dezember 1995 zwischen zwei anderen, größeren Projekten entstand. 

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