CMK 1:72
Let L-13 Blanik

von Bernhard Pethe

Der tschechische Doppelsitzer in Metallbauweise ist neben der Pilatus B-4 der auffälligste Vertreter der Aluminiumvögel auf den Segelfluggeländen in Deutschland. Im Gegensatz zu den USA, wo die Metallbauweise speziell durch die Schweizer Flugzeuge dominiert wird, konnten hierzulande die Leichtmetall-Flugzeuge nie gegen die Holz und nun die GFK-Flugzeuge ankommen. Immerhin sind in der Bundesrepublik ca. 90 Blanik seit 1962 zugelassen worden. Besonders durch seine große Verbreitung in Osteuropäischen Fliegerclubs, ist der seit 1959 nahezu unverändert gebaute Blanik mit etwa 2600 Stück, eines der meistgebauten Flugzeuge der Segelfluggeschichte.
In Deutschland sind derzeit ca. 75 Blanik, in den USA ca. 40 Exemplare und in der Schweiz und Österreich jeweils knapp 20 Stück zugelassen. Der Trapezflügel mit einer negativen Pfeilung von 5 Grad hat charakteristische Flügelendkeulen. Auffallend sind die vom Rumpf bis zu den Querrudern reichenden Fowlerklappen, die aber meist nur für die Landung voll ausgefahren werden. Die V-Form des Tragflügels beträgt 3 Grad. Um dem tief angesetzten Höhenleitwerk mehr Bodenfreiheit zu geben, hat auch dieses eine V-Form von 5 Grad. Die Höhenruder haben auf beiden Seiten eine Flettner-Trimmung. Seitenruder, Höhenruder, Querruder und die Fowlerklappen sind Stoffbespannt. Der in Schalenbauweise hergestellte Rumpf hat ein gefedertes, halb einziehbares Fahrwerk. Die einteilige, aber nicht aus einem Stück bestehende Haube öffnet nach der rechten Seite. Das Rumpfheck hat einen gefederten Schleifsporn. Als Landehilfe dienen DFS-Bremsklappen. Früher hatte der Blanik für den Windenstart Seitenwandkupplungen, die das übliche Gabelseil erforderlich machten. Neuerdings wird das Flugzeug mit Tost- Flugzeugschlepp- und Schwerpunktkupplungen geliefert. Die Flächenbelastung des Blanik ist relativ niedrig, so dass sich das Flugzeug in Hangwind und Thermik gut bewährt. Gerne wird der Blanik auch für die Kunstflugschulung eingesetzt. Bei ruhigem Wetter ist der Doppelsitzer bis 250 km/h zugelassen; bei ausgefahrenen Fowlerklappen ist die Geschwindigkeit allerdings auf 110km/h begrenzt.

Der 72er Resin- Bausatz stammt vom tschechischen Hersteller CMK. Wer dessen Bausätze kennt, weis das hier eine hoher Qualitätsanspruch Standard ist. Aufgrund der wenigen Teile, ist das Modell schnell gebaut. Trotzdem kommt es vor, das Teile leicht verzogen sind und erst in einem heißen Wasserbad in Form gebracht werden mussten. Bei mir war es die rechte Tragfläche, die etwas verbogen war. Die Tragflächen wurden mit Drahtstiften versehen, um das Ausrichten am Rumpf zu erleichtern. Das Cockpit wurde nach Fotos etwas aufgebessert. Mittels Rändelrädchen wurden nach der beiliegenden 72er Zeichnung die Nietreihen nachgezogen. Die Farbgebung erfolgte mit Alclad II. Neben der Schweizer Blanik liegen dem Bausatz noch Decals für eine Deutsche, eine US- Amerikanische und einer Variante vom RAF Air Training Corps bei. 

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