Eduard 1:72
Supermarine Spitfire HF Mk VII (Eduard – Umbau)
312. Tschechischen Squadron
Orkneyinseln
Anfang 1944


von Jörg Schlegel


Die Spitfire HF Mk VII wurde als Nachfolger des Höhenjagdflugzeug Mk VI entwickelt um hoch einfliegende deutsche Bomber und Aufklärer zu bekämpfen. Hauptunterscheidungsmerkmal zu den früheren Spitfires waren die verlängerten Tragflächen und die Mk VII war die erste mit dem neuen Höhenladermotor Merlin 71 mit 1250 PS, weshalb der Rumpf nach vorn hin um ca. 30cm verlängert wurde. Desweiteren erhielt sie eine Druckkabine und ein einziehbares Spornrad. Die Querruder wurden etwas verkürzt um die Rollrate wegen der längeren Flächenenden etwas zu mindern.

Wegen verringerten Gefahr hocheinfliegender deutscher Flugzeuge wurden von der HF VII nur vergleichsweise geringe Stückzahlen gebaut, bei den Piloten war sie jedoch nicht nur wegen ihrer höheren Steigrate sehr beliebt sondern auch, weil sie sehr angenehm zu fliegen war. Die HF VII war Grundlage für die Weiterentwicklung zur Mk VIII.

Grundlage für den Bau des Modells war der neue Bausatz Spifire Mk IX (Late Version) von Eduard. Der "Rückbau" in eine Mk VII ist nicht allzu kompliziert, wenn man weiß, was man ändern muss. Der Eduard-Bausatz enthält bereits einige wichtige Teile. Noch einfacher wird es, wenn man die Mk VIII benutzt.( z.Z. noch nicht erschienen).
Das Modell besticht durch eine hervorragende Oberfläche, die mit einigen erhabenen Details und zahlreichen Nieten und Verschraubungen daher kommt. Das Cockpit ist auch für eine offene Darstellung angemessen detailliert, die Klarsichtteile ohne Schlieren und relativ dünn. Einzig die Stoffbespannung der Ruder gefiel mir nicht. Hier kam Ersatz aus dem älteren Hasegawa-Bausatz.
Auch aus diesem Kit stammt der hintere Teil der Cockpitverglasung. Er ist bei der Mk VII etwas größer, bzw. mehr nach unten gezogen. Das lässt sich mit der Eduard-Haube nicht bewerkstelligen.
Der vordere Teil erhielt eine Gravur auf der rechten Seite um dort ein "Ausstellfenster" anzudeuten. Das Cockpit selber wurde innen hinten mit einem Schott "abgedichtet". Auf der rechten Seite neben dem Instrumentenbrett soll sich noch ein zweiter zusätzlicher Höhenmesser befunden haben (Kabinendruck) welcher recht schnell in Eigenregie zusammengebastelt war. Außen muss die Einstiegstür verspachtelt werden. Diese gab es bei der Druckkabine nicht. Für den Sitz habe ich diesmal die Super Fabric-Gurte von Eduard verwendet. Sie lassen sich gut verarbeiten (mit Weißleim) sehen aber nicht gerade super aus. Zu grell im unbehandeltem Zustand und nach etwas Washing doch ziemlich verwaschen! Da die Haube geschlossen bleiben sollte, habe ich das aber so hingenommen.
Auf der rechten Rumpfseite direkt unter der Auspuffreihe befindet sich der Lufteinlauf fürs Cockpit. Das Teil wurde aus einem Tragflächenrandbogen des Bausatzes geschnitzt. Die Beule für den Anlasser kurz davor ist im Bausatz enthalten. Das einziehbare Spornrad und die Klappen sind ebenfalls vorhanden. Nur die Rumpfteile mussten etwas ausgeschnitten werden (entfällt beim Mk VIII- Bausatz).
An der Unterseite der Tragfläche muss die Aufnahme für den kurzen Vergaserlufteinlauf geändert werden (eventuell kann hier das Tragflächenunterteil vom Early-Kit benutzt werden). In der Nasenkante zwischen Rumpf und Kanonen befindet sich auf jeder Seite ein zusätzlicher Tank, der durch eine Gravur inklusive Deckel darzustellen ist (entfällt bei Mk VIII- Bausatz). Das Abdeckblech endet übrigens unter der Tragflächenvorderkante. Unten kann man die Handlochdeckelgravuren noch ändern, die unter dem Tank sinnlos wären. Nur eine kleinere Gravur für den Tankablass sollte in diesem Bereich zu sehen sein. Die kürzeren Querruder liegen dem Bausatz ebenfalls bei. In der Null-Stellung sind hier nur die Gravuren nachzuziehen bzw. zu verspachteln.
Die Kanonenrohre sind zwar für Spritzgussteile sehr gut wiedergegeben, wenn man allerdings noch ein paar gedrehte Messingrohre von Master bei der Hand hat, sind diese mit ein paar kleinen Modifikationen schnell angebracht. Weitere Zurüstteile die ansonsten noch verwendet wurden stammen, in Form von Rädern und Auspuffen, von Eduard-Brassin.
Die Lackierung der englischen Höhenjäger hat ihren besonderen Reiz darin, dass für die Oberseite eine Unterseitenfarbe (Medium Sea Grey) verwendet wurde und für die Unterseite das wesentlich dunklere PRU-Blue. Eine weitere Besonderheit dieser Maschine ist die Verwendung von Unterseitenkokarden am Rumpf.
Trotz zweier Fotos dieses Flugzeugs bin ich mir nicht sicher, ob der Propellerspinner vielleicht doch in Sky lackiert war, wie es die Anleitung des 48er Hasegawa-Modells vorsieht. Die meisten anderen bekannten MkVII weisen jedoch auch graue Propeller auf. Auf der Unterseite befinden sich ähnlich wie bei den Aufklärern keine Kokarden. Den Zusatztank habe ich standardmäßig in Unterseiten Grau lackiert. Die dargestellte Maschine gehört zur 312. Tschechischen Squadron (DU) und wurde an die 602. Sqd. ausgeliehen, die sie Anfang 1944 auf den Orkneyinseln einsetzte. P./O. Blair gelang mit ihr am 20.Februar der Abschuß eines Me-109G Aufklärers, Pilot Helmut Quedenau wurde dabei getötet.

Das Eduard-Modell stellt für mich die beste Umsetzung der späten Spitfire dar. Besonders die hervorragend getroffene Form und der dünne Flügel sind hervorzuheben. Die Passgenauigkeit lässt beim Cockpiteinbau bzw. dessen Folgen zu wünschen übrig. Das Cockpit spreizt die Rumpfhälften um wenige Zehntel Millimeter und dadurch klappt das Einclippen in die zuvor verklebte Tragfläche nicht ! Die Motorhaube ist ebenfalls ein paar Zehntel zu breit, mittlerweile bietet Eduard hier für wenig Geld hier ein Resinteil an. Die Propellerblätter zeigen m einer Meinung nach eine zu große Verwindung und wurden mit den Fingern etwas in Form gedreht. Ansonsten machte der Bau richtig Spaß, mit Ätzteilen wurde bei diesem Modell sparsam umgegangen, die Kühlergrills und ein Gitter vor dem Vergaserlufteinlauf sind die einzigen. Abweichungen in Länge und Spannweite liegen gerade noch so in meiner Toleranz, die Spit ist 1-2mm zu lang und breit!

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