KP Kovozávody Prostejov 1:72
BH.21
Avia
BH.21
1929


von Lutz Schramm


Anfang der zwanziger Jahre bestand die neu aufgebaute tschechoslowakische Militärluftfahrt aus einer Sammlung einzelner Flugzeugtypen, die ersetzt werden mussten. Eine Vielzahl der in dieser Zeit entwickelten tschechoslowakischen Prototypen zeigte die Bemühungen zur Schaffung eines entsprechenden Jagdflugzeugtyps, erfolgreich war dabei das Konstrukteurspaar Beneš und Hajn der Firma Avia mit ihren Typen B-3 und B-19.

Durch verschiedene Umstände begannen Beneš und Hajn ihre Reihe von Jagddoppeldeckern zu schaffen. Der Urahn der Avia B-21, der Doppeldecker BH-6, wurde im Frühjahr 1923 eingeflogen und das Verteidigungsministerium bestellte das Flugzeug unter der Bezeichnung B-17.

Infolge ständiger Schwierigkeiten mit dem Motor wurden die einzelnen Maschinen erst Ende 1924 ausgeliefert und Ing. Beneš begann Ende 1924 mit der Modernisierung. Dabei änderte er das Profil der Tragflächen, den Querschnitt des Rumpfes, den Umriss des Seitenruders und der Höhenflosse, entfernte die Pyramide und setzte den Oberflügel auf einen Bock aus Rohren, änderte den Wasserkühler und ersetzte die I-Streben durch N-Streben.

Schon am 7. Januar 1925 wurde der Prototyp der B-21, wie die Umkonstruktion bezeichnet wurde, der 32. Staffel des 1. Jagdgeschwaders zur vorläufigen Erprobung zugeteilt. Die Piloten und Testpiloten waren mit den Flugeigenschaften der B-21 zufrieden und begeistert von den Kunstflugeigenschaften.

Insgesamt wurden bei Avia 139 Jagdflugzeuge B-21 und zwischen 1926 – 1928 39 bei SABCA für die belgischen Luftstreitkräfte gebaut. Eine ganze Reihe von Piloten erwarb ihre Kunstflugerfahrungen auf diesem Typ. Die Namen Novák, Široký, Hubácek und weitere waren auf der ganzen Welt bekannt. Die gelungene Konstruktion der B-21 begründete den Ruhm der tschechoslowakischen Kunstflugschulen. Der berühmte Kunstflieger der Jahre 1927 – 1930, Stabskapitän F. Malkovský , flog auf der rot angestrichenen Avia B-21.96. Diese brachte ihm den Spitznamen „Roter Teufel“ und 1929 den Titel des (europäischen oder Welt- ?) Kunstflugmeisters ein. Malkovský verstarb am 8. Juni 1930 in Karlovy Vary bei einem Absturz nach einer Kunstflugvorführung.

Zum Bau hatte ich ja schon einiges im FF-Faden geschrieben. Man sieht dem Bausatz auf den ersten Blick nicht unbedingt sein Alter an. Beim Bau selbst stolpert man dann doch über die ein oder andere Stelle (Passgenauigkeit, Grate, Spachtelstellen). Die Decals ließen sich erstaunlicher Weise auch mit dem Alter recht gut verarbeiten. Für die Verspannung kam "Rig that thing" zum Einsatz. Alles in allem kann ich sagen, hat Spaß gemacht und meine Vitrine ist um ein feines Modell reicher.

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