5. PMS (Plastik Modell Show) Sachsen
15./16.03.2025, Siebenlehn

Text Thomas Geier, Bilder Bernhard Pethe und Thomas Geier


PMS Siebenlehn, die Fünfte - und dabei kein bisschen leiser, bzw. bescheidener oder verbrauchter in Auftritt und Format.

Was die Frauen und Männer der beiden kooperierenden Veranstalter-Clubs, PMC Riesa 96 e. V. und EPMC Dresden, für die 2025er Auflage auf die Beine gestellt haben, war wieder einmal a la bonheur. Der Querschnitt der ca. 260 Aussteller (43 Vereine, 46 Einzelaussteller) und Dienstleister (11 Händler, 4 3D-Drucker und Sockel-/Zubehörbauer) für unsere Szene absolut repräsentativ und die Peripherie der Ausstellung ein Traum (da ist sofort speichelflussanregend die „Säggssche Eierschegge“ vor’m inneren Auge).

Der ungebrochene Zuspruch an Ausstellern und Dienstleistern (die Veranstalter konnten am Ende nicht alle Nachfragen berücksichtigen), die neben deutschen Heimatgefilden auch aus Tschechien, Ungarn, dem Baltikum und Südamerika kamen, zeigt auf, dass die PMS sich in der Oberklasse deutscher Modellbauausstellungen etabliert hat und als entsprechend wertige Veranstaltung wahrgenommen wird. Eine Kulisse von ca. 4.000 Zuschauern (unabhängig vom besucherfördernden Beitrag des verkaufsoffenen Möbelhauses dazu) muss man hierzulande erst mal suchen (und finden).

Auch wenn mein persönliches Highlight am Vormittag der Besuch bei Axel Dietz in Aue war - es war natürlich schön, nach dem gemeinsamen Standaufbau mit Bernhard und Lutz tags zuvor, dann am Samstagmittag zudem unsererseits Arne, Axel, Bert, Kai, Uli und Thomas (@boxkite) als „wildcard“-Inhaber aus dem Flugzeugforum wiederzusehen. Am Sonntag wechselte die Besetzung dann in Bernhard, Bert, Jan, Lutz, Thomas und Thomas, so dass wir eine anständig besetzte Standpräsenz zeigten und so auch unsere Wertschätzung und Unterstützung der Akteure von EPMC Dresden und PMC Riesa bei Durchführung der PMS mannstark ausdrückten.

Am qualitativ sehr hochwertigen Wettbewerb in 19 speziellen Senioren-, 1 offenen Junioren- und 1 Sonder-(Skandinavien – Odins Erbe)kategorien nahmen insgesamt 100 Modellbauer mit 250 eingereichten Wettbewerbsmodellen teil. Wir schlugen ins in diesem Umfeld auch recht beachtlich, konnten doch von den 130 verliehenen Medaillen und 10 Sondertrophäen von uns Bernhard (1 x Bronze), Lutz (2 x Bronze) und Thomas (1 x Silber) entsprechendes „Halsmetall“ mit nach Hause nehmen. Hervorhebenswert war hier besonders der Sieger der Kategorie bis 1/72 (Stripdown-SR-71) – er reiste extra aus Buenos Aires zum Wettbewerb an. Die ausländische Konkurrenz bei den Senioren war stark und wertig, die Nachwuchskategorie zudem ausschließlich durch ausländische Jugendliche besetzt. Was das für die deutsche Nachwuchsarbeit heißt, mag sich jeder selbst beantworten.

Thema Trophäensammlung - Neuerung unsererseits war die erstmalige Vergabe der excellent! – Chips. Damit möchten wir künftig besondere Modelle/Modellbauleistungen honorieren, wie es andere Vereine und Institutionen mit deren jeweiliger Form von "Highly Recommended"-Auszeichnungen bereits tun. Diese in den letzten Jahren zu guter Praxis gewordene Anerkennung außerhalb eines Jury-/Zuschauer-Wettbewerbs ist aus unserer Sicht manchmal eine solidere Motivation des Hobbyisten für seine Leistung als ein Pokal o. ä. In Siebenlehn bedachten wir je eine 1/48er Chipmunk, einen Themenstand „Falklandkrieg“ und eine Doppeldisplay von scratchgebauten Tragschraubern mit der neuen Plakette.

Auch wenn es aufgrund des Standplatzbedarfs diesmal kein Workshop-Areal gab, konnte der eigene Horizont an diversen Einzelständen erweitert werden. Ein tschechischer Figurenmodellbauer ließ sich beim Nass-in-Nass-Malen mit Acrylfarben und dem Einsatz entsprechender Verzögerer/Medien über die Schulter schauen und Torsten Kiel präsentierte an seinem Stand die Geschichte des KVZ Zschopau (Vorläufer des VEB Plasticart).

Dann gab es naturgemäß wieder das übliche Fachsimpeln am und um das Modell (und dem diesen zugrundeliegenden Bausatz) am jeweiligen Ausstellungsstand und wenn man sich zu Wochenbeginn die Reaktionen in den Fachforen und beim privaten Verabschieden vor Augen hält, haben alle wieder gute Gespräche und zielführenden Austausch miteinander gehabt. Und davon lebt nicht nur eine solche Ausstellung, sondern auch die eigene Hobby-Motivation bis zum nächsten Treffen.

Was mir noch sehr positiv auffiel war die von den Erbauern bewusst-gewollte Umsetzung von Zeitgeschichte in Dioramen und Vignetten und die dabei aufgewandte Detailsorgfalt und Originaltreue. So war z. B. der Tower des Flugplatzes München-Riem im April 1945 als Schnittmodell dargestellt, bei dessen eingehender Betrachtung man sich sofort an eines der gängigen Kinder-3D-Wimmelbilder erinnert fühlte.

Aus meiner Sicht haben sich die Akteure von PMC und EPMC und ihr PMS-Netzwerk eine Nische geschaffen, stabil ausgebaut und auch perspektivisch gesichert, die qualitativ hochwertigen Modellbau erlebbar macht und als Format auch noch in den nächsten Jahren entsprechenden Bestand haben wird. Das ist verdient und wird auch für uns immer wieder mit entsprechender Anwesenheit honoriert werden.

Für die Organisation der 6. PMS Sachsen 2026, am 14./15.03.2026 mit der dabei eingerichteten Sonderkategorie "250 Jahre Unabhängigkeit der USA" wünschen wir allen Akteuren andauernde Kraft und Ausdauer. Wir kommen gern!

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